Förderverein Palliativstation Rheine erleichtert Patienten Alltag
Es kann die Klangtherapie sein. Oder die Ausbildung einer Pflegerin zur Aromatherapeutin. Oder eben die Anschaffung eines Sessels, der es schwerstkranken Patienten erlaubt, für das Bundesligaspiel das Bett zu verlassen. Der Förderverein der Palliativstation am Jakobi-Krankenhaus Rheine ermöglicht den Patienten durch Spendensammeln solche Annehmlichkeiten, die in der regulären Versorgung nicht vorgesehen sind.
Egal ob privat oder gesetzlich versichert: Auf der Palliativstation bekommt jeder ein wohnlich eingerichtetes Einzelzimmer mit Blick über die Nachbarschaft. „Wir sind kein Hospiz“, erklärt die Chefärztin der Station Dr. Angela Grote-Reith, „hier ist nicht nur der Ort zum Sterben.“ Vielmehr kommen die Patienten vorübergehend für einige Wochen, um die Pflegenden zu Hause zu entlasten.
„Wenn die Schmerzen plötzlich zunehmen oder anhaltendes Erbrechen die Situation daheim erschwert oder der Pfleger plötzlich ausfällt, stabilisieren wir die Patienten hier und entlassen sie dann wieder nach Hause“, so Grote-Reith. Bauchwasser-Punktionen, Strahlentherapie, Bluttransfusionen – solche Maßnahmen werden von der Station veranlasst, um dem Patienten die Rückkehr nach Hause zu ermöglichen.
Zuletzt hatte sich das Pflegeteam der Station vom Förderverein einen Sessel gewünscht, der den Bedürfnissen ihrer Patienten gerecht wird. Im Möbelhaus Kösters in Neuenkirchen fand sich ein solcher Sessel, allerdings preislich außerhalb des Vereinsbudgets. „Ein günstigerer Sessel hätte der Beanspruchung hier nicht standgehalten, deswegen haben wir spontan dazugelegt“, sagt der stellvertretende Geschäftsführer Michael Kösters bei der Übergabe.
Der Sessel lässt sich in die Liege-Position bringen und entlastet damit das Herz-Kreislauf-System sowie Skelett und Muskulatur. Er ist besonders weich und lässt sich gut reinigen, sodass er schnell für den nächsten Patienten einsatzbereit ist. „Auch Angehörige ruhen in ihm aus, wenn sie hier kein Gästebett haben“, sagt Grote-Reith.
Sie ist auch Vorsitzende des Fördervereins und nutzte die Gelegenheit der Sessel-Übergabe, Kösters die Palliativstation zu zeigen. „Ich habe im Internet nachgeschlagen, was Sie hier machen“, gestand er. Grote-Reith kennt das: „Viele haben gar keine oder eine falsche Vorstellung von unserer Arbeit – gerade deswegen war die spontane Hilfe durch das Möbelhaus Kösters eine große Freude für uns. Wir stellen uns mit unserem Verein nicht in die Fußgängerzone, unsere Spenden kommen meist aus dem Angehörigenkreis.“
Wer dazu beitragen möchte, dass sich das ändert, kann sich an den Förderverein wenden unter 05971 4600.